Versickerungsberechnungen 2.0

Hallo und Guten Tag!

 

Hier folgt wie versprochen die Erweiterung zum Thema Versickerung!

WAS IST EIGENTLICH PFLICHT FÜR BAUENDE UND WAS „NUR“ SINNVOLL/EMPFEHLENSWERT?

Jede*R muss das eigene Haus/den Betrieb, ... beim eigenen Bauprojekt dafür sorgen, dass es, wenn es fertiggestellt ist, ordnungsgemäß das Niederschlagswasser/Abwasser/sonstige Abflüsse entsorgt. Von Gemeinde zu Gemeinde ist es verschieden, ob im Vorhinein mit dem Bauplan eine Versickerungsberechnung vorgelegt werden muss. Empfehlen lässt sich eine Versickerungsberechnung auf jeden Fall; allein, um optimal bauen zu können und sich unangenehme Überraschungen zu sparen.

 

FACTS ODER: EIN PAAR EINBLICKE INS GESCHEHEN

  • Wenn der Grundwasserspiegel sehr hoch ist, ist eine Flächenentwässerung sinnvoll.
  • Die Bodenqualität ist sehr wichtig: Kies lässt sich sehr viel leichter als Lehm entwässern – Lehm ist sehr wasserundurchlässig. Und von Lehmböden haben wir im Weinviertel genug ;)
  • Möchte man in der Nähe eines Brunnens Wasser ableiten, muss es von diesem weit weggeleitet werden, um eine Verunreinigung zu vermeiden. Dasselbe gilt für Flüsse oder Seen.
  • Soll von einer Schmutzfläche Wasser verrinnen, muss man „grün“ entwässern (d.h. es sollte einen Rasen und/oder eine Humusschicht im Säuberungsprozess mit dabei sein)
  • Das Regenwasser darf nicht mehr einfach in den Kanal abgeleitet werden, wo es in weiterer Folge zur Kläranlage käme; heute ist es eher üblich, auf eine „natürlichere“ Methode zu setzen. Denn die Kläranlage verbraucht Strom. Stattdessen kann das Niederschlagswasser, wenn es richtig versorgt ist, einfach verdampfen, wie es ansonsten in der Natur auch von alleine geschieht, was deutlich effizienter ist.

 

BERECHNUNGSVORGANG FÜR GANZ INTERESSIERTE

Mit den erhobenen Daten wird ausgerechnet - gemessene Geländefläche und die Wetterdaten für das jeweilige Gebiet lassen darauf schließen - wie viel Wasser abgelassen werden muss (Höchstmenge). Mit den jeweiligen Regendaten – diese bekommt man vom Online Wetterdienst - wird eine „Regenkurve“, nennen wir sie „r“, gezeichnet. Diese wird einer Versickerungsgeraden, „v“, gegenübergestellt, anschließend wird der Schnittpunkt der beiden gesucht. Mit diesem wird die benötigte Größe der Versickerungsfläche bestimmt. Um den größten Abstand zwischen r und v zu ermitteln, erschafft man eine Tangente, die zu v parallel steht. Aus letzterem ermittelten Wert und dem Verhältnis von Versickerungsfläche und beregneter Fläche kann das benötigte Stauvolumen ausgerechnet werden. Bei dieser Berechnung muss natürlich vieles andere, wie z.B. ein Sicherheitsspielraum oder die Beschaffenheit um das Versickerungsloch herum, mit einbezogen werden.

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann können Sie sich gerne bei blog@ibl.at melden!

A.Steurer

 

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